Der MSC Angenrod feierte 50 Jahre und es wurde ein Rennwochenende der Extreme: Mehr als 70 Rennen an zwei Tagen, begleitet von tropischer Hitze, Staub, Staub und Staub, am Samstag mit heftigem Gewitterschauer, leider auch mit einigen Stürzen, aber auch megaspannenden Rennläufen von Quads, Karts, Solisten, Seitenwagen und Oldies.
Der mittelhessische, 50 Jahre alte Verein hatte sich selbst zum Geburtstag ein Mammutprogramm verordnet und bei Temperaturen über 30 Grad, Gewitter, Samstagnachmittag nasser, aber sonst stetig staubiger Bahn wurde von allen Beteiligten, Fahrern, Organisatoren, aber auch Zuschauern das Äußerste abverlangt. Am Ende aber war das 47. Grasbahnrennen auf dem Rußbergring mit seinem tollen und riesigen Rahmenprogramm ein Erfolg, wenn auch die letzten Finalläufe in den Bahnsportklassen am Sonntag wegen der extremen Staubentwicklung nicht mehr durchgeführt wurden. Wegen des gigantischen Programms hatten 1. Vorsitzender Stephan Bischoff und Mutter Petra alle Quad- und Speedkartrennen bereits für den Samstag eingeplant, außer der Klasse 3, die ihre Läufe erst vor großem Publikum am Sonntag fuhr. Samstagmittag hatte sich das Fahrerlager auf den letzten Platz gefüllt und es ging mit den Trainings los. Danach begannen die Quadrennen und vier Läufe der B-Gespann-Masters.
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Ladies-Klasse. Die Klasse 1 wurde diesmal zur Damenklasse: Susana Lopez (MSC Diedenbergen) gewann vor Conny Kraft (MSC Angenrod) und Susanas Tochter Vivian Obermüller (MSC Neuenhasslau), die sich schon in ihrem zweiten Rennen in der Klasse voll etabliert hat.
Rookies-Klasse. mit Rookies. In der Rookies-Klasse 2 musste Simon Bonkowski diesmal nicht alleine seine Runden ziehen, sondern er bekam Verstärkung durch den Mecklenburger Gastfahrer Andre Bohm (2.) und Andre Harder (3.), der zum ersten Mal an einem Rennen zur MAXXIS REIFEN Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft teilnahm. Trotz schlechter Starts ließ sich Simon nicht die Butter vom Brot nehmen und gewann 3 der 4 Läufe.
Königsklasse. Da die Klasse 3 erst Sonntag fuhr, war die MEFO Sportklasse am Samstag die wahre Königsklasse. Und das gleich mit sieben Fahrern! Istvan Regi aus Ungarn hatte seinen ersten Gastauftritt in der Saison und er krönte ihn gleich mit dem Tagessieg. Selbst Stephan Bischoff hatte große Probleme gegen den jungen Vater. Einmal gewann der Ungar, einmal der Angenröder und im Finale entschied Istvan mit beherzter Fahrt das superspannende Match für sich. Um die restlichen Plätze stritten sich vor allem Niklas Staufenberg, Matze Hahnke und Christian Bonkowski. Vor den Finals hatten alle Drei 15 Punkte! Aufgrund der schlechteren Majorität der Laufplatzierungen musste Bonkowski ins B-Finale! Das gewann er zwar souverän vor Gastfahrer Norman Gätcke und Paddy Thorne; es war aber wohl nur ein schwacher Trost für den Felsberger. Der Einlauf im A-Finale Regi – Bischoff – Staufenberg – Hahnke brachte die Endplatzierung dieses spannenden Renens.
Schülerklasse. Die Schülerklasse wäre diesmal eigentlich mit fünf Kids gestartet, wenn nicht ausgerechnet Haunstetten-Sieger Justin Reichmann im Training der Motor kaputt gegangen wäre. So kam der Rookie Tom Leon Kötz aus Maulbach als Vierter dazu und der Beginner machte seine Sache wirklich gut. Chantal Wagner (MSC Diedenbergen) fuhr diesmal wieder ihr übliches Maximum; die neuen Streithähne um Platz 2 sind Leon Joel Ziegler und Felix Schulze (MSC Diedenbergen). Am Ende waren Beide punktgleich und das Ergebnis des letzten Laufes entschied zugunsten von Ziegler jun.
Jugendklasse. In der Jugendklasse ging „Das Duell" Marvin Schulze – Marlon Dreier in die dritte Runde. Schulze mit neuem Motor hatte diesmal eindeutig den besseren Speed und gewann aller vier Läufe, während Marlon einmal mit technischen Problemen ausschied.
Speedkarts. Sieben Speedkartfahrer gingen ans Werk. Obwohl Karsten Herwigs Motor schon im Training den Geist aufgab, konnte er mit dem Kart von Achim Köhler das Rennen fahren und kam damit auch von Lauf zu Lauf besser in Fahrt. Nachdem durch einen Gewitterschauer die Bahn eingenässt worden war und das Rennen ca. eine Stunde unterbrochen werden musste, dezimierte sich das Feld etwas. Es wurde nur noch das A-Finale mit vier Piloten gestartet. Axel Pörschke gewann das Finale vor Peter Heußner, doch Markus Tork reichte der dritte Platz, um mit 21 Punkten als Tagessieger vom Platz zu gehen. Pörschke wurde Zweiter, Heußner musste sich trotz neuen Motors mit dem dritten Podiumsplatz vor Mario Schuchardt zufrieden geben. Maurice Meyer konnte nur einen Lauf zu Ende fahren und Johnny Bund konnte nach zwei Laufsiegen nacheinander (!) nicht mehr antreten.
500 ccm. Am Sonntag fuhr dann die Klasse 3 bei ähnlicher Hitze, aber noch mehr Staub, zwischen 35 Bahnsport-Rennen ihre Läufe. Auch hier konnte es spannender kaum sein. Stephan Bischoff musste sich einmal Clubkollege Matthias Hahnke geschlagen geben. Für Reiko Menning reichte es zu einem Vorlaufsieg. Der schnelle Ungar Norbert Varga wurde mehrfach von der Spitze verdrängt und schaffte es als Vierter vor Christian Bonkowski ins A-Finale.
Vorher kam der Wermuthstropfen des Wochenendes im B-Finale: In der zweiten Runde hob Norman Gätcke wegen Ausfalls die Hand, doch der nachfolgende Andre Bohm konnte ihm nicht mehr ausweichen, fuhr auf und überschlug sich mit seinem Quad. Der Tessiner musste per Helikopter in die Uniklinik Giessen geflogen werden. Er zog sich vier Rippenbrüche und einen Schlüsselbeinbruch zu. Ein Lungenflügel wurde in Mitleidenschaft gezogen, aber es geht Andre nach Auskunft aus seinen Kreisen den Umständen entsprechend gut.
Wir wünschen dem sympathischen Mecklenburger alles Gute, schnelle und vollständige Genesung!!! Auf eine Wiederholung des B-Finals wurde verständlicherweise verzichtet. Im später noch ausgetragenen A-Finale gewann Stephan Bischoff Lauf und Tagessieg. Varga wurde Zweiter im A-Finale, aber nur Vierter der Gesamtwertung. Matze Hahnke, der drei Laufsiege hatte, reichte Platz 4 im Finale für den zweiten Gesamtrang. Reiko Menning kam als Dritter auf das Podium. Der Mecklenburger aus Hoppenrade musste anschließend das Transportfahrzeug von Andrè Bohm nachhause fahren, denn sein eigener Transporter war auf der Anfahrt kaputt gegangen.
Es war also ein Wochenende mit Höhen und Tiefen, aber das Positive überwog am Ende. Viel Zeit, um neue Kraft zu tanken, bleibt auch diesmal nicht: Schon am übernächsten Wochenende, 11. und 12. August, steigt der vierte Lauf der MAXXIS REIFEN Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft in Heringen an der Werra, am „Fusse der weißen Berge".
Fotos: DMV Quad Meisterschaft, Th. Schiffner